Kämpferischer Block auf dem CSD Augsburg – Parade mit 6000 Teilnehmenden – Blockadeaktionen gegen Parteistände!

"Stonewall was a riot." Im Sinne dieses Ausspruchs ging unsere Queer-AG gemeinsam mit den GEW-Studis Augsburg beim diesjährigen CSD mit einem kämpferischen Block auf die Straße.

Wir begannen den Protesttag mit einer Spontandemo durch die Annastraße zum Königsplatz. Bei der Parade marschierten wir mit einem antikapitalistischen Block voran und betonten die Geschichte des CSDs — ein jahrzehntelanger und andauernder Kampf für unsere Rechte als queere Menschen — mit Transparenten, kämpferischen Parolen und ein paar Holi-Shootern in den Farben der Trans-Fahne.

Die Parade war wie jedes Jahr sehr bunt und ausdrucksstark, es herrschte trotz der Hitze gute Stimmung. Nach der Aufstellung auf dem Königsplatz demonstrierte die queere Community in einem 6000 Menschen fassenden Demozug in der Augsburger Innenstadt. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Zuwachs von 50 %. Als um ca. 15:00 die Parade am Rathausplatz ankam, wurden einige queere Aktivist*innen auf den Stand der CSU aufmerksam, die trotz ihrer offen queerfeindlichen Politik wie jedes Jahr auf dem CSD für sich werben durfte. Hervorzuheben ist hierbei die Ablehnung von „Gender-Ideologie“ (gemeint: Bildung) in ihrem Grundsatzprogramm und die Forderung nach Abschiebungen in Länder, die Homosexualität unter Strafe stellen. Die Stände der FDP und sogenannter Sozialdemokraten waren ebenfalls Ziel dieses Protests, deren Bundesverbände aktuell in der Regierung das Selbstbestimmungsgesetz ausbremsen und aufweichen.

Alle blockierten Parteien stützen den Kapitalismus als herrschende Gesellschaftsform mit den daraus resultierenden sozialen Ungerechtigkeiten. Dieser benötigt die strikte Einteilung in „Mann“ und „Frau“, sowie die Institution der bürgerlichen Familie, um zukünftige Generationen an Arbeiter*innen aufzuziehen. Lebensentwürfe, die nicht in dieses enge Korsett passen, müssen also tabuisiert und unsichtbar gemacht werden. Sämtliche Zugeständnisse an queere Menschen, um ihre Wähler*innenstimme zu gewinnen, müssen bei diesen Parteien gegenüber ökonomischen Interessen in den Hintergrund treten.

Der Kapitalismus als Wirtschaftsform ist nicht darauf ausgerichtet, persönliche, wirtschaftliche oder soziale Freiheiten zu fördern, sondern steht im direkten Konflikt mit jeder progressiven Gesellschaftsentwicklung. Deswegen kann dauerhafte Veränderung nur im Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse erfolgreich sein.

Abseits der politischen Aktionen war unsere Queer AG den ganzen Tag über mit einem Infostand auf dem Rathausplatz vertreten. Später am Abend wurde veganes Chili gegen Spende ausgegeben. Wir sind erfreut, dass unser Angebot sehr positiv aufgenommen wurde und bedanken uns bei den Veranstalter*innenn für die gute Zusammenarbeit.

Gleichberechtigung zu Ende denken – Queerfeindliche Realitäten durchbrechen!
Gegen die sexistische Normalität im Kapitalismus!

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