Vorgestern kam es zu Hausdurchsuchungen bei acht Antifaschist:innen in Augsburg. Unter dem Vorwand des schweren Landfriedensbruchs stürmte die Polizei am Morgen die Wohnräume der Betroffenen. Dahinter steckt ein weiterer Versuch, den konsequenten Kampf gegen Faschismus und Kapitalismus im Keim zu ersticken.
Konkret geht es um die Geschehnisse vom 1. Juli, als der Faschist Martin Sellner eine seiner Lesungen in Augsburg abhalten wollte. Das durch die Stadt erteilte Betretungsverbot gegen ihn war reinste Show, hat nichts bezweckt und auch nichts mit konsequentem Antifaschismus zu tun. Es hing wie immer an Antifaschist:innen, sich dem anzunehmen. Am Vortreffpunkt der Lesung sammelten sich mehrere gewaltbereite Faschist:innen, wovon einige letztendlich nicht an der Lesung teilnehmen konnten, da sie durch Pfefferspray verletzt wurden. Im Anschluss wurden einige Antifaschist:innen stundenlang in einem Kessel festgehalten und weitere in Gewahrsam genommen.
Verfolgt werden die Beschuldigten mit dem Vorwurf des schweren Landfriedensbruchs, weshalb die Augsburger Justiz wie so oft schwerste Eingriffe in die privaten Räumlichkeiten unserer Genoss:innen als legitim ansieht. So wurden zeitgleich mehrere Wohnungstüren aufgebrochen, um auf brutalste Art und Weise unsere Genoss:innen den Verfolgungswillen spüren zu lassen. Die Historie von groß angelegten Maßnahmen gegen Linke in Augsburg ist lang und Teil einer jahrelangen Strategie, jeden Ansatz einer fortschrittlichen Bewegung im Keim zu ersticken. Besonders hervorzuheben ist hier die als im Nachhinein rechtswidrig eingestufte Razzia eines öffentlich beworbenen antifaschistischen Treffens, Hausdurchsuchungen aufgrund von Laminaten, in welchen sich palästinasolidarisch geäußert wird und der vierwöchige Arrest der Genossin Leo.
Überrascht sind wir nicht, denn wer sich konsequent antifaschistisch engagiert, steht im Widerspruch zum herrschenden System und wird zwangsläufig massiven Repressionen begegnen. Besonders sehen wir das im Budapest-Komplex und der Inhaftierung mehrerer Antifaschist:innen in Deutschland. Währenddessen kann sich eine faschistische Bewegung mit immer weiter voranschreitender Straßengewalt und zunehmendem Einfluss in den Parlamenten durch die AfD ungehindert weiter aufbauen. Und dabei sorgen genau diese Parlamente, ihre Vertreter und eine wachsende faschistische Einflussnahme dafür, dass wir uns untereinander spalten, unser Lebensstandard weiter sinkt und Jugendliche bald schon ins Militär gezwungen werden.
Die Zeiten werden rauer, die Militarisierung nimmt spürbar zu und systematische rassistische Hetze bestimmen die Schlagzeilen. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern begegnen den Herausforderungen und führen unseren antifaschistischen Kampf konsequent fort.
Wie immer gilt es, solidarisch zusammenzustehen und so der Repression zu trotzen!
Türen könnt ihr brechen, doch uns brecht ihr nie!
Spenden
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Rote Hilfe Augsburg
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Stichwort: „Hausdurchsuchungen“